Beton und Multi-Channel-Publishing: So sieht ein Medienhaus der Zukunft aus

Multi-Channel-Publishing als Antwort auf die Gleichzeitigkeit des Medienkonsums. Somedia als Pionier.

Beton und Multi-Channel-Publishing: So sieht ein Medienhaus der Zukunft aus

314 Fenster, 273 Treppenstufen, 46 Toiletten, 4 Stockwerke und die Länge eines Fussballfeldes: Der imposante Betonbau am Stadtrand von Chur hat eine Nutzfläche von 8000 Quadratmetern. Das ent­spricht etwa der Grösse von 80 durchschnittlichen Einfamilienhäusern. Der Bau beherbergt allerdings auch 400 Personen – 320 von Somedia und 80 von der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW).

Die «Glarner Nachrichten» stellten damals als erste Schweizer Zeitung die gesamte Produktion auf Mac um. Heute, fast 20 Jahre später, beweist das Unternehmen erneut Pioniergeist. Somedia baut die gesamte Produktion auf Multi-Channel-Publishing um, zieht in ein neues Gebäude und setzt mit dem Churer Medienhaus ein Zeichen für die Zukunft.

Die Idee, der Wunsch

Medienproduktion richtet sich nach Medienkonsum

Unter einem Dach vereinen sich TV­, Radio­, Print ­und Online­Redaktionen. Der TV­Journalist begegnet der Radiomoderatorin wie der Zeitungsredaktorin. Genauso, wie Leserinnen, Zuschauer und Zuhörer gleichzeitig auf ihre Inhalte treffen. Der heutige Konsument bedient während dem Fernsehen sein Tablet, surft durch Newsseiten und lässt dabei noch das Radio laufen.

Dieser Entwicklung des gleichzeitigen Medienkonsums wollte Somedia auch mit neuen Werkzeugen und Prozessen gerecht werden. Die gesamte Produktion von Online­ und Print­-Inhalten sollte zu einer Multi­-Channel­-Publishing­-Umgebung umgestaltet werden. Flexibilisierung, Standardisierung und Automatisierung standen im Fokus.

«Wir haben einen grossen Schritt in die digitale, in die konvergente Medienproduktion gemacht. Wir wollten der Vielfalt und der Gleichzeitigkeit des Medienkonsums nicht hinterherrennen müssen, sondern die Entwicklung aktiv mit gestalten.»

Fredy Bühler, Leiter IT­-Services bei Somedia

Die Lösung

Ein Werkzeug für alle Medieninhalte und Kanäle

Das Multi­-Channel­-Publishing­-System wurde an die Besonderheiten von Somedia angepasst. Der Vielfalt der Südostschweizer Medien mit ihren regionalen Splits, rätoromanischen Ausgaben, Webportalen, Apps, Radio und TV musste Rechnung getragen werden. Auch Inseratekombis stellten eine grosse Herausforderung an die Konfiguration der Prozesse und Werkzeuge dar.

«Dank den zusätzlichen speziellen Entwicklungen von der Firma a&f können unsere Redaktionen heute mit einem einzigen Werkzeug alle unsere Medienkanäle beliefern: Tages­- und Wochenzeitungen, Webportale, Apps und Social Media.»

Fredy Bühler, Leiter IT­-Services bei Somedia

Im selben System plant die Redaktion ihre Einsätze, überwacht und bearbeitet Agenturmeldungen und ­fotos, sucht im Archiv oder bestimmt Audio­ und Video­Dateien für Webportale und Apps.

Diese Tools wirken als Multi-Channel-Publishing-Lösung bei Somedia

Im Einsatz stehen das Redaktionssystem Enterprise mit dem zentralen Cockpit ContentStation und dem Digital Asset Management System Elvis von WoodWing sowie Blattplanungs­- und Inserateproduktionslösungen der Firma DIG.

Zusätzliche Sonderentwicklungen vervollständigen den Multi­-Channel­-Publishing­-Workflow. Zum Beispiel erfolgt die Themenplanung direkt aus der ContentStation, was durch die Anbindung an DeskNet ermöglicht wird. Daneben wurde für die direkte Publikation ins Newsportal eigens eine WoodWing­-Schnittstelle zu Drupal 8 entwickelt. Als weitere Besonderheit gilt der MasterChannel, welcher die medienneutrale Erfassung von Artikeln ermöglicht.

Das Fazit

Solche Projekte benötigen Fachkenntnisse und müssen getragen werden

Mit den neuen Werkzeugen und Prozessen wurde auch das Layout der «Südostschweiz» rundum geändert, und man zog in ein neues Medienhaus mit komplett neuer Radio­ und Fernsehtechnik. Bei Projekten dieser Grössenordnung und Diversität sind Mitarbeitende zentral, die einen solch kompletten Umbau zu 100% mittragen, engagiert ans Werk gehen und vor allem auch die vielschichtigen Prozesse der konvergenten Medienproduktion kennen, resumiert Bühler. 

«Man benötigt aber auch einen Integrator, der kompetent und flexibel ist. Einer, der bereit ist, neue Wege zu gehen. Einen Pionier. Den hatten wir damals, 1996, in der a&f gefunden und jetzt auch wieder.»

Fredy Bühler, Leiter IT­-Services bei Somedia

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