Layouten – Bald komplett automatisch?

Günstiger produzieren, Geld einsparen: Medienunternehmen stehen unter gewaltigem Druck. Ein möglicher Ansatz ist das automatisierte Layouten. Doch wie funktioniert das genau?

Layouten – Bald komplett automatisch?

CH Media plant, 20 Millionen Franken einzusparen, ein Stellenabbau ist wahrscheinlich. In Deutschland streicht Gruner + Jahr 700 Stellen. Im Fürstentum Liechtenstein wird das «Volksblatt» eingestellt ­– die älteste Tageszeitung des Landes. Diese jüngsten Meldungen zeigen erneut: Medienunternehmen stehen unter gewaltigem Druck. Ansätze, um zu sparen, gibt es verschiedene. Neben Prozessoptimierungen stehen insbesondere Automatisierungen im Fokus – also das Erstellen von Inhalten mittels Artificial Intelligence oder eben auch das optimierte oder automatisierte Layouten.

Optimiertes und automatisiertes Layouten

Steht am Ende ein gedrucktes Produkt, muss zuvor zwingend gelayoutet werden. Aktuell übernehmen das Grafiker und Polygrafen. Der Trend geht jedoch auch hier zur Automatisierung: Layouts automatisiert erstellen, ohne Qualitätsverlust und ohne InDesign zu nutzen – und somit, ohne Adobe-Lizenzen zu bezahlen. Klingt gut. In der Theorie und seitens Hersteller klingt Vieles harmonisch: Das Ziel soll sein, dass sich die entsprechenden Verantwortlichen nicht mehr um das Layouten, sondern vermehrt um die Herstellung von Inhalten kümmern sollen. Weniger Ressourcen beim Layouten, dafür mehr Ressourcen beim Erstellen von Inhalten.


In der Praxis sieht das vermutlich anders aus. Denn erstens ist ein Layouter kein Journalist. Und zweitens wird ein Medienunternehmen vermutlich nicht bei den Layoutern sparen, um bei den Journalistinnen mehr auszugeben. Zwischen der Harmonie der Hersteller und dem skizzierten Szenario in der Praxis gibt es aber wohl Abstufungen. Vor welchem Hintergrund sich ein Medienunternehmen für eine automatisierte oder optimierte Layouterstellung entscheidet, ist dessen Sache.

Layoutoptimierung vs. Layoutautomatisierung

Unter Layoutoptimierung versteht man verschiedene Tools, die den Prozess des Layoutens beschleunigen respektive vereinfachen. Ziel ist es, dass einerseits weniger manuelle, repetitive Schritte nötig sind, um ein Layout zu erstellen. Andererseits sollen diese auch von nicht layoutspezifisch ausgebildeten Personen durchgeführt werden können.

Mit der Layoutautomatisierung beschäftigen sich Tools mit integrierter AI, die die geplanten Artikel gemäss ihrer Priorisierung (vorzugsweise ressortweise) vollautomatisch auf printfähigen Seiten platzieren.

Die Anbieter setzen bei beiden Ansätzen meist auf InDesign als Ausgabemodul. Dies hat verschiedene Gründe:

  • Bestehende Ausgabeprozesse
  • Bereits geschultes Personal für manuelle Anpassungen
  • Bereits vorhandene Prozesse oder Redaktionssysteme, die nicht angepasst werden sollen

Layoutoptimierung

Für die Layoutoptimierung gibt es verschiedene Tools. Diese können einerseits direkt in InDesign eingesetzt werden oder ermöglichen andererseits eine Bearbeitung der Seiten im Browser – basierend auf Regeln.

Layoutautomatisierung

Bei der Layoutautomatisierung werden basierend auf den Informationen der Seiten-, Anzeigen- und Themenplanung und der Artikel Platzierungsinformationen zurückgespielt. Diese können dann beispielsweise über eine Integration in InDesign eingelesen werden. In der Praxis bedeutet das, dass die Informationen aus der Planung sowie die effektive Zeichenanzahl und die geplanten Bilder pro Artikel an die Schnittstelle übermittelt werden.

Die Schnittstelle liefert dann basierend auf dem zur Verfügung stehenden Freiraum (neben bereits platzierten Artikeln, Anzeigen, gesperrten Flächen) und der Priorität des jeweiligen Artikels die Platzierungsinformationen für den Artikel zurück.

Diese Informationen können dann über eine Schnittstelle in ein InDesign-Dokument eingelesen werden – wobei die Artikel und Bilder direkt platziert werden. Je nach Lösung gibt es eine Auswahl an verschiedenen Seitendesigns. Bereits fertige Seiten können für weitere Prozessierungen durch die Schnittstelle gesperrt werden, während die nicht gesperrten Seiten weiterhin upgedatet werden können. Die fertigen Seiten sind in InDesign bearbeitbar, Korrekturen werden an die Schnittstelle rückübermittelt, damit diese zukünftig automatisiert erfolgen. Die Verwaltung der Seiten kann auch über ein Redaktionssystem erfolgen.

Sie möchten Ihre Layoutprozesse optimieren oder automatisieren? Die Spezialisten der a&f systems kümmern sich gern um eine ideale Lösung für Ihr Unternehmen. Neben den bestehenden Lösungen evaluieren wir auch eigene Lösungen und treiben diese aktiv voran.

Ihr Ansprechpartner

Layouten – Bald komplett automatisch?

Sabrina Meier

Head of Strategy & Innovations

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